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1. Teil 2 - S. 3

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Der Flankenangriff gegen Rußland. 3 Sch.: Tannenberg. And da hat ja auch Lindenburg wahrhaftig das ganze russische Südheer, die Narew-Armee, vernichtet. Aber —? Sch.: die Russen hatten noch viele andere Äeere. Das ist die Geschichte. Wenn man heute auch wirklich einmal 200000 oder 300000 Mann vernichtet, dann ist das bei den 20 Millionen oder mehr, die die Feinde haben, noch lange keine Entscheidung des Krieges. Nun könnte man ja versuchen, mehr zu fassen, vielleicht mal 2 oder 3 Millionen Feinde wenigstens einzukesseln. Einmal hat Äindenburg wohl auch versucht, ob die Russen nicht dumm genug sein würden, in solche Falle zu gehen. Sch.: 3n Polen. Wie er von Warschau zurückging. Aber —? Sch.: Die Russen haben's doch noch gemerkt und sind wieder zurückgegangen. Eigentlich sind ja die Russen damals ziemlich weit, durch ganz Polen bis an die Warthe hinterhergelaufen. Aber um die Anmenge Soldaten in die Mitte zu nehmen, seht ihr, da müßte der Lalb-kreis zu groß gemacht werden. Da war denn der Weg im Rücken der Russen zu lang. Den konnte man nicht so schnell zurücklegen, noch dazu, wo doch die Russen sich gehörig wehrten. And inzwischen blieb ihnen Zeit, aus dem gefährlichen Äalbkreis wieder herauszugehen. Eine ganze Menge Verluste haben sie ja gehabt, und unser liebes Schlesien, in das sie so gerne rein wollten, haben sie ja in Frieden lassen müssen, aber ganz und gar ein solches Leer einschließen und vernichten, das geht nicht, dazu sind die Soldaten zu viel und darum die Wege zu lang. Das also hat sich nun der deutsche und der österreichische Generalstab auch gesagt. Wer die beiden obersten Leiter der Generalstäbe sind, wißt ihr ja schon: Sch.: General v. Falkenhayn und Freiherr Conrad v. Äöhendorf. Die beiden haben nun also mit den beiden Kaisern zusammen und mit all ihren vielen Räten und Äelfern bedacht, wie man nun im nächsten Zahre ein ordentliches Stück mit dem Krieg vorwärts kommen könnte. So ganz schnell mit einer forschen Entscheidungsschlacht war es eben im Weltkrieg nicht zu machen. Zeit mußte man sich schon lassen, wenn man wirklich den Feinden ernsten Schaden

2. Teil 2 - S. 14

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
14 Vierzehnter Abschnitt. Vierzehnter Abschnitt: Mackensens Durchbruch. Wenn unsere Feinde recht sehr auf uns schimpfen wollen, dann sagen sie, Deutschland — oder meist sagen sie dann „Preußen" — ist das Land des Militarismus. Was mag denn das wohl bedeuten ? Sch.: Militär sind die Soldaten. Preußen ist das Soldatenland. Na ja, so etwa können wir das übersetzen. Militarismus das ist Soldatem. Da haben sie ja wohl nun gar nicht so Anrecht. Wir Preußen mögen alle unsere Soldaten besonders gern und wissen, was wir an ihnen haben, und was wir ihnen verdanken. Was denn zum Beispiel? Sch.: Das einige Deutsche Reich. Elsaß-Lothringen. Die vielen Siege im Weltkrieg. Denkt mal weiter zurück! Sch.: Den Sieg im siebenjährigen Krieg. Die Befreiung von Napoleon. Da seht ihr schon, wir Deutsche und wir Preußen haben allezeit viel um unser Vaterland und unsere Freiheit kämpfen müssen. Über uns sind sie immer von allen Seiten hergefallen. 3hr habt auch schon mal gehört, warum. Das wissen wir aus der Erdkunde! Sch.: Deutschland hat so lange Landgrenzen. Also deshalb brauchen wir besonders viel und besonders gute Soldaten, und deshalb haben wir auch besonders viel und besonders gute Soldaten, und deshalb haben wir unsere Soldaten auch besonders lieb und achten sie besonders und sind ihnen besonders dankbar. — Aber — ist denn das was Schlechtes, was zum Schimpfen? Sch.: Nein. Doch! Für wen ist das schlecht und für wen zum Schimpfen? Sch.: Für unsere Feinde. Na also! — Seht ihr, darum schimpfen sie auch und sagen: Ach pfui! Diese Deutschen mit ihrer Soldaterei, mit ihrem Militarismus I Da darf ja der Soldat alles, und der Bürger muß sich ducken. Alle haben sie eine Äundeangst vor den Soldaten. Die sind so frech und nehmenjjsich alles raus, und keiner darf sich wehren. — Na — wie ist's — stimmt das?

3. Teil 2 - S. 18

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
18 Vierzehnter Abschnitt. Der muß auch am Schreibtisch hinter den Büchern sitzen, lernen und arbeiten, damit er weiß, wie es früher die großen Feldherren angestellt haben, zu siegen, und wie man das heute anstellen muß. And auch das hat Mackensen fleißig getrieben. Da kam er denn bald in den Großen Generalstab. Dann ist er wieder eine Zeit lang bei seinen lieben schwarzen Äusaren gewesen. Weil er aber so ganz besonders tüchtig war, ist er unserem Kaiser aufgefallen. Der hat gesagt: So einen Mann kann ich gut brauchen. And hat ihn zum Flügeladjutanten gemacht. Der Flügeladjutant ist der Offizier, der immer beim Kaiser sein muß, ihm immer helfen muß, wenn er arbeitet. Damals machte der Kaiser eine Reise nach Jerusalem ins heilige Land. Da hat Mackensen ihn begleiten dürfen. Endlich ist Mackensen auch General geworden. And weil der Kaiser ihn persönlich so gern hatte und wußte, was er für ein großartiger Soldat war, hat er ihn geadelt, da hieß er und seine Kinder nun weiter nicht mehr Mackensen, sondern von Mackensen. Den Adel hat er sich selber verdient. So ist Äerr August v. Mackensen schon in Friedenszeiten ein gewaltiger Lerr geworden. Dabei aber ist eins besonders schön gewesen, wie er, als er schon ein berühmter General war, noch immer seine alte Mutter verehrt hat und ihr ein gehorsamer Sohn blieb. Wenn auch noch so viel zu tun war, er hat ihr alle Woche einen langen Brief geschrieben. And selbst jetzt im Weltkrieg, wenn alles drunter und drüber ging, an seine Mutter hat er immer gedacht und geschrieben. And als ihn der Kaiser zum Feldmarschall machte, da war die erste, der er es mit einem Telegramm mitteilte, seine geliebte, verehrte, alte Mutter. Davon aber, wie der Äerr v. Mackensen sich den Feldmarschallstab verdient hat, wollen wir nun hören. Den Russen war es ja im Norden wie im Süden schlecht genug ergangen, besonders aber die Schläge, die ihnen wieder Äinden-burg an den masurischen Seen ausgeteilt hatte, schmerzten sie arg. Gleich nachdem die große Njemen-Armee vernichtet war, hatte der Zar in aller Eile eine Menge neue Truppen in diese Gegend geschickt. Denn dort im Norden ging ja der Weg nach seiner Hauptstadt Petersburg. And da mußte er sich ja gewaltig vorsehen, daß der Äindenburg mit seiner ihm nun zum dritten Mal bewiesenen Fixigkeit nicht gar mitten hineingeriet. Es wurden also von den anderen Teilen der langen Leereslinie so viel, wie irgend entbehrlich,

4. Teil 2 - S. 22

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
22 Vierzehnter Abschnitt. die Russenleichen stellenweise nicht in Reihen bloß, sondern in Laufen übereinander. And der erbarmungslose Nikolai ließ nicht nach, sondern verlangte immer neue Sturmangriffe. Da waren also die Russen am Südflügel und am Nordflügel gleich eifrig beschäftigt. And da kam das Unheil in der Mitte. Die beiden Generalstabschefs, Falkenhayn, der deutsche, und Conrad von Äötzendorf, der österreichisch-ungarische, halten sich mit großer Sorgfalt eine Stelle zum Durchbruch ausgesucht, und zwar die Gegend der galizischen Stadt Krakau. Das hatte zwei große Vorteile: Erstens gingen hier durch Schlesien zwei große Eisenbahnlinien und hart an der Grenze eine Unmenge Zweig- und Nebenbahnen. Wißt ihr aus der Erdkunde, warum? Sch.: Weil es das Oberschlesische Industriegebiet ist. Da müssen viel Bahnen sein, um die Kohlen fortzuschaffen. Warum meint ihr, daß das hier gut war? Sch.: Da konnte man schnell viele Soldaten heranschaffen. Ja, das ist so schnell gegangen, daß tatsächlich die Russen nichts davon gemerkt haben. Tag und Nacht fuhren die Züge durch Schlesien, und die Leute haben sich schon gewundert und allerlei gemunkelt. Aber ehe die Russen Wind davon kriegten, waren alle Soldaten zur Stelle. Und dieser Ort hatte einen zweiten Vorteil. An dieser Stelle bog die Schlachtlinie (Skizze) aus der südlichen in die östliche Richtung um. Wenn man dort die feindliche Front durchbrach, kam man gleichzeitig den im Süden stehenden Russen in die Flanke (Karte). Der Führer des neuen österreichisch-ungarisch-deutschen Riesenheeres in Westgalizien war aber Mackensen. Bis dahin war er ja ein Unterfeldherr von Äindenburg gewesen, jetzt aber hatte Deutschland und österreich-Ungarn so viele neue Soldaten an diese Stelle geschickt, daß Äindenburg nicht mehr alles allein befehligen konnte. Und da wurde Mackensen selbständiger Oberfeldherr über das deutsche Dnrchbruchsheer. Dieses jbeer bestand aus zwei Teilen; mehr nördlich eine österreichisch-ungarische, mehr südlich eine deutsche Armee, beide unter Mackensens Oberbefehl. Lei, das war so eine Aufgabe für den alten Totenkopfhusaren 1 Drauf I Am 2. Mai 1915, morgens 6 Uhr, war befohlen, daß die

5. Teil 2 - S. 38

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
38 Sechzehnter Abschnitt. vergrößerten Leer hat er die Österreicher und die Franzosen besiegt und das Deutsche Reich begründet. Also ihr sehr, wir Deutsche haben unsern guten Grund, unseren Kaiser auch mitreden zu lassen. Denn unsere Lohenzollern verstehen von solchen Dingen schon am meisten, und 'unser Volk fährt dabei gut. Aber die Leute im Ausland schimpfen deswegen auf uns und sagen, wir seien Sklaven, und von England und Frankreich müßte für alle Welt die richtige Freiheit ^kommen. Nun ist ja freilich unter unseren Feinoen noch ein Land, das in das Lohe Lied von der Freiheit nicht gut reinpaßt. Sch.: Rußland. Da hat der Zar allein zu befehlen. Nun, es gibt ja jetzt in Rußland auch so eine Art Parla- ment: die Duma. Aber das hat der Zar schon so eingerichtet, daß die in Wirklichkeit doch nichts zu sagen haben. Und da hätten ja wohl nun die Leute im Ausland sehen können, daß bei unsern Feinden es mit der Freiheit auch nicht allzuweit her ist. Aber die Engländer haben es fein verstanden, immer bloß von ihrer und der französischen Freiheit zu reden und von Rußland ganz zu schweigen. Und weil sie den Zeitungen im Ausland ordentlich Geld bezahlten, hat es eine ganze Menge Länder gegeben, |in denen man immer bloß hörte, England und Frankreich ■wollten für die Freiheit der Welt kämpfen. Und die Deutschen wollten [alle Welt zu Sklaven machen, wie sie selber welche wären. Ant tollsten haben diesen Ansinn die Italiener nachgeschwatzt. Die Italiener haben nämlich früher gerade >ie Deutschland eine große Menge Fürsten gehabt, die Über einzelne Teile des ganzen Landes regierten. Aber diese Fürsten waren nicht wie dir deutschen-meist gewesen sind, rechte Landesväter, sondern waren schlechte Regenten, die ihr Land knechteten und die Leute ausbeuteten. Gerade wie —? Sch.: in Frankreich. Da haben sie die -^schlechten Könige abgesetzt, Revolution gemacht und eine Republik gegründet. So ähnlich war es auch in Italien. Aber da war unter den vielen kleinen Fürsten doch einer, der etwas taugte, und der hat allmählich das ganze Land unter seine Lerrschaft gebracht, so daß es ein einziges Königreich 'wurde. Aber die Italiener sind dock noch immer gegen [alle Fürsten und Könige sehr mißtrauisch. Es gibt

6. Teil 2 - S. 48

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
48 Sechzehnter Abschnitt. die Engländer und bestellten sich bei amerikanischen Fabriken riesige Mengen von Granaten und Schrapnells, ließen sich auch Unterseeboote dort bauen und alles Mögliche, was zur Kriegführung überhaupt nötig ist. Der amerikanische Staat hat gar nichts dagegen gesagt. Freilich, an und für sich dürfen die Amerikaner nach dem Völkerrecht Waffen an England verkaufen, aber hier war nun ein besonderer Fall. Die Engländer hatten ja eben die Amerikaner gegen das Völkerrecht verhindert, uns Lebensmittel zu verkaufen. Nun hätten doch die Amerikaner um der Gerechtigkeit willen zu den Engländern sagen sollen: „Erst laßt unsere Lebensmittelschiffe nach Deutschland durch, vorher kriegt ihr nicht eine Kanonenkugel und nicht ein Gramm Pulwr zu sehen". Aber das ist den Amerikanern gar nicht eingefallen. Die ließen Gerechtigkeit Gerechtigkeit sein und waren heilsfroh, daß sie nun wenigstens mit Massen und Schieß-zeug ein gutes Geschäft machen konnten. Die beutsche Regierung hat 'ihnen nun geschrieben, das fei doch Unrecht, und sie möchten uns doch nicht schlechter bchcmbcln als bic Englänbcr. Aber Amerika hat sich auf nichts einlassen wollen. Da hat bic beutsche Regierung gesagt: Gut, England verletzt das Völkerrecht, Amerika läßt sich das ruhig gefallen, dann brauchen wir uns auch nicht mehr an das Völkerrecht zu kehren. Und ba kam der beutsche Unterfei bootkrieg. Sch.: Weddigm. Die englische Handelsflotte. Eigentlich soll nun nämlich jtbes Kriegsschiff, das ein feinbliches Handelsschiff ins Meer versenken will, cs vorher anrufen, halten lassen, die Reisenden darauf und die Mannschaft in Sicherheit bringen und dann erst das Schiss vernichten. So haben das auch die deutschen Unterseeboote zuerst Igcmachf. Da stellten aber die Engländer auf ihre Handelsschiffe Kanonen, und wenn ein deutsches Unterseeboot kam, so schossen sie darar f, oder ober die englischen Schisse versuchten, das Unfersecbot zu überfahren, die Seeleute sagen: zu rammen. Infolgedessen erklärte die deutsche Regierung, künftig würden die deutschen Unterseeboote ihr Torpedo abschießen, ohne vorher zu warnen. Dabei aber forntm natürlich leicht Reisende und Mannschaft des Schisses im Meere ertrinken. Und unter den Reifenden konnten ja auch Amerikaner sein. Und nun gab es ein langes Einund jdcrgcschrcibe zwischen der deutschen und amerikanischen Regie-

7. Teil 2 - S. 58

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
58 Siebzehnter Abschnitt. nicht sicher, und ob sie dann wirklich vd^ojebonien herausrücken würden, war erst recht nicht sicher. So haben sich also die Englänber vergeblich um Bulgarien bemüht. Noch schlechter ging es ihnen, als sie versuchten, die Türken auf ihre Seite zu bekommen. Das war ihnen aus verschobenen ©rünben nämlich befonbers wichtig. (Karte!) Die Türken besitzen ja noch Konstantinopel und den Küstenstreifen hier an den beiben Meeresstraßen, die aus dem Schwarzen Meer ins Ägäische Meer führen, dem Bosporus im Norben und den Darbanellen im ©üben. Durch biefe Meeresstraßen aber mußten alle Schiffe fahren, die russisches Betreibe nach Italien und England, oder die englische und amerikanische Waffen und Schießzeug nach Rußlanb bringen sollten. Deshalb war es den Englänbern wichtig, daß die Türken die Schiffe bort auch wirklich burchfahren ließen. Es gab aber noch einen zweiten ©runb, der nicht Rußlanb, fonbern ganz allein England anging. Die Türken fmb, wie ihr wißt, Mohammebaner. Alle Mohammedaner aber haben einen obersten Priester, den Kalifen, das ist so viel wie bei den Katholiken der Papst. Kalif der Mohammebaner aber ist immer der türkische Sultan. Wenn nun die Türkei auf England schlecht zu sprechen war ober womöglich gar Krieg mit ihm bekam, dann waren sicher alle Mohammebaner gegen England. Nun aber hat England viel Kolonien, in benen Mohammebaner wohnen, vor allen Dingen Snbien und das den Türken gestohlene Ägypten. Darum haben sie also auf alle Weise dem Sultan gut zuzureben versucht, daß er auf die Seite unserer Feinde träte. Aber die Türken haben sich ihr Teil gebacht. Sie wußten ja sehr gut, daß vor allem Rußlanb immer ihr schlimmster Feind gewesen ist. Sch.: Rußlanb will Konstantinopel und die Darbanellen erobern, bamit es einen Lasen am offenen Meere hat. Die Türken haben sich also wohl gehütet, auf die schönen Versprechungen zu hören, die ihnen England machte, und sinb sehr balb nach Ausbruch des Weltkrieges auf unsere Seite getreten. Wie nämlich der Krieg anfing, lagen auf englischen Schiffsbauwerften zwei mächtige Schiffe im Bau, die sich die Türken für ihre Kriegsflotte bort bestellt hatten. Die haben die Englänber kurzerhanb für sich genommen, obwohl bic Türken heftig bagegen Einspruch erhoben. Bald banach bekamen aber die Türken feinen Ersatz. 3m

8. Teil 2 - S. 61

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Türkei und Balkanfiaaten. 61 hier an den Dardanellen eine lange, schmale Äalbinsel: Gallipoli. Sie beschlossen also, auf der Außenseite von Gallipoli eine Menge Truppen zu landen und dann vom Lande aus die türkischen Dardanellenfestungen zu erobern. Lierzu schickten die Engländer Australier und Lindu hin, dazu kamen die Franzosen. Die Engländer selbst hielten sich vorsichtig im Hintergründe. Tatsächlich gelang es den Feinden, nacheinander an drei Stellen auf der Äalbinsel Gallipoli eine ganze Menge Soldaten an Land zu bringen. Aber da standen die türkischen Soldaten und ließen sie nicht weiter. Die türkische Armee war nach dem Kriege gegen die Balkanvölker ganz neu in Ordnung gebracht worden, und das hatten für die Türken deutsche Offiziere und Unteroffiziere besorgt. So standen auch hier auf Gallipoli türkische Soldaten mit vielen deutschen Offizieren. Vom April 1915 an haben die Feinde vergeblich versucht, weiter nach Gallipoli hineinzukommen. Das Land ist ganz gebirgig, und all die Berge waren gut verschanzt. Bei jedem Sturm verloren sie viele, viele Soldaten und kamen doch an keiner Stelle auch nur so weit an die Dardanellenfestungen heran, daß sie wenigstens ihre Kanonen gegen sie hätten aufstellen können. Es hat gar nicht sehr lange gedauert, da merkten die Engländer und Franzosen, daß sie dort nichts erreichen würden. Aber sie trauten sich trotzdem nicht, ihre Truppen wegzunehmen. Sie fürchteten, die anderen Balkanvölker würden dann womöglich auf unsere Seite treten. Und außerdem hatten sie Angst, die Türken könnten, wenn sie ihre Truppen nicht mehr auf Gallipoli brauchten, gegen Ägypten marschieren. Ägypten ist nämlich für die Engländer sehr wichtig. Da geht an der Sinaihalbinsel der Suezkanal entlang, und durch diesen Kanal müssen die Schiffe fahren, die von England nach der wichtigsten englischen Kolonie, Indien, wollen. Nun haben ja die Engländer Ägypten den Türken unrechtmäßig weggenommen. Die Ägypter aber sind Mohammedaner, also dem Kalifen, d. H. dem türkischen Sultan, gehorsam und sind schlecht auf die Engländer zu sprechen. Die Türken haben auch gleich angefangen, Wege durch die Wüste Sinai vorzubereiten, um den Suezkanal und Ägypten anzugreifen. Darum war es den Engländern schon lieber, die Franzosen hielten auf Gallipoli die türkischen Soldaten fest. Inzwischen waren nun während des Sommers 1915 die Russen

9. Teil 2 - S. 66

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
66 Siebzehnter Abschnitt. chisches Gebiet gegen die Bulgaren zu Felde. Die paar Truppen, die sie dort gelandet hatten, machten allerdings den Kohl nicht fett; aber es war auch gar nicht die Absicht, selber etwas zu leisten. Sie hofften nur, wenn ihre Truppen dort waren, würden nun die Griechen doch noch losgehen. Aber das Gegenteil geschah. Die Griechen ärgerten sich nur darüber, daß die Engländer so dreist waren und ungefragt und ohne Erlaubnis durch Griechenland marschierten. Freilich, die Engländer nun selber herauszuwerfen, konnten sie nicht wagen. Denn die Engländer mit ihrer großen Flotte hätten ihnen sonst alle ihre schönen reichen Küstenstädte entzwei geschossen. Aber mit den Engländern zu gehen, fiel ihnen nun erst recht nicht ein. Nun standen also die englisch-französischen Truppen bei Saloniki und konnten nichts ausrichten. Za, sie mußten noch auf der Lut sein, daß die Griechen sie nicht etwa doch noch angriffen. Da haben sie denn zunächst von der Lalbinsel Gallipoli ihre Soldaten weggeholt und nach Saloniki geschickt. Aber alles hat ihnen nichts genützt. Die Soldaten haben zwar dort die Griechen gründlich geärgert, aber gegen die Bulgaren haben sich nichts ernstliches unternommen. Die Bulgaren hatten nun inzwischen das ganze serbische Mazedonien erobert. Die Bulgaren, die dort wohnen, hatten sie mit großem Jubel empfangen. Die Österreicher waren auch nach Montenegro hineinmarschiert und haben im Laufe des Winters Schritt für Schritt auch dieses kleine Königreich erobert. Der König Nikita merkte schließlich, daß es mit ihm zu Ende ging und alle seine Verbündeten ihm nicht halfen. Da bat er Österreich um Frieden. Das montenegrinische Äeer mußte nun alle Waffen abliefern und dann sollte verhandelt werden. Aber da geriet England außer sich, daß einer seiner Leute abfiel. Da sah man ja in aller Welt, daß der schlaue Nikita nicht mehr an Englands Sieg glaubte. Darum sehten sie dem König gewaltig zu und brachten ihn — mit List oder Gewalt — dazu, nach Frankreich zu fliehen und nun nicht mehr von Frieden zu reden. Österreich hatte Montenegro freilich in Äänden. Aber die Verbündeten logen nun allen vor, die Montenegriner hofften noch zuversichtlich auf ihre baldige Befreiung durch England. Die Serben haben sich bis ganz an die Küste zurückziehen müssen und sind dann auf Schiffen der Engländer und Franzosen fortgebracht worden. Nur ganz wenige, zusammen

10. Teil 2 - S. uncounted

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Sigismund Raul) Der Verfasser hat m. E. ein gutes Recht, seine Darstellung „Deutsches Christentum" zu nennen. Christentum — ist eben doch der Christusglaube Wurzel und Krone christlicher Frömmigkeit. Deutsch — denn dieser sein Christusglaube ist persönliches Erleben, Erleben in der tiefsten Seele deutscher Frommen unserer Tage. Kein ernstlich frommer Mensch wird diese „religiösen Realitäten" als einen orientalischen Fremdkörper in seinem Seelenleben empfinden. Wann sollte das mehr Anklang finden, als in unsern Tagen, in denen alles tiefere Erleben immer wieder ausklingt: Eine feste Burg ist unser Gott." Pfarrer Baas über S.rauh, Lhristusglaube Ein Sekenntnis und eine Dogmatik. Gel). 4 Ittf.; geb. 4,80 Ink. in den 6>üdd. Blättern f. Kirche u. fr. Christentum 1915 Nr. 9: . . vollends zum Propheten des deutschen Christentums wird aber dieser Mann in der eigenartigsten, sonderbarsten und begeistertsten aller Dogmatiken, die wohl geschrieben ist. (Es ist ein eigenwillig Wandern auf eigenem Wege. (Ein trutzig Dreinschlagen in alles Vorngestrüpp, das dem Hüllen zum Glauben sich entgegenwirft, ein Stürmen der gesährbetsten Stellung und dann wieder ein vorsichtig Vorwärtstasten mit feinsten psychologischen Überlegungen. . . . Rauh ist fein „Drei=ntinuten=Pjt)choioge", wie er einmal andere schilt. Seine Sprache und sein Denken haben etwas Wichtiges, Unbekümmertes. (Er glüht wie ein Feuerbrand, schlägt mit Keulen drein, wo es ihm not dünkt, nimmt in Schutz, wo seine Wünschelrute nur leise ausschlägt, weil sie die religiöse Aber verspürt hat. Itlan gerät mit diesem Manne in Kämpfe, ringt mit ihm beim Lesen, wirst das Buch hin und wartet, bis die stürmische See in einem wieder ruhiger geworden ist. Ittan zürnt mit ihm über Bemerkungen, die treue historisch »kritische Arbeit heruntersetzen, merkt dann wieder, daß ers doch nicht tut; wie konnte er sonst einmal von der alttestamentlichen Exegese sagen: „Dieser Weisheit (der Weisheit des Weltenlenkers in der Welt- und Religionsgeschichte des Volkes, aus dem Christus erstand) tastend nachzuspüren, kann uns eine tiefe Dankbarkeit und Zuversicht zu Gott, dem Allweisen, lehren; und das ist die religiöse Aufgabe der alttestamentlichen (Exegese!" Sonst würde er nicht von der wichtigen Aufgabe reben, den „Dranitkern objektiver historischer Religion" im fließenden Leben der Religiosität des Christentums zu finbeit, damit wir nicht in Mystizismus verfallen. Sonst hätte er nicht selbst so viel historisch-kritischen Sinn, hätte er nicht viel, viel von der historischen Kritik gelernt, könnte er nicht so frei und souverän auf Fragen, wie sie die Begriffe: Edunber, Bibel und cinbere stellen, Antwort geben, hier liegen tief innerliche geistige Berührungen vor. Do müssen wir ringen wider diesen tiefen deutschen Christen. Nein nicht wider ihn; um ihn ringen wir. . . . Jesus bekennt Sigismunb Rauh in neuem Con mit rounberbarer Wucht und Größe. Drum sei ihm beutscher Dank. Und wo wir einmal nicht mitkönnen, nicht mitwollen, ba lassen wir ihm boch das Recht, mit Nietzsche, den er selber so tief ersaßt, zu sagen: „Doch ich will Zäune um meine Gebauten haben und auch um meine Worte." Unbefugte sollen dem Bekenner nicht einbrechen. Das Letzte hat er nicht gesagt. Sagt je ein wahrhaft schaffenber Bekenner das Letzte? Gerabe bar um ist er ein Führer in die große Zukunft des deutschen Christentums. Cr Hilst uns zu heiligem Ahnen bessen, was sie sein soll." Verlag von vanöenhoeck & Ruprecht in Göttingen.
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